Hier habe ich dir einiges an Taucherwissen zusammengestellt, was insbesondere für Taucher mit Behinderung interessant ist. Aber auch, was jeder andere Taucher wissen möchte: Hintergrundwissen für Taucher zur Tauchtauglichkeitsuntersuchung (TTU), Tauchmedizin und weiteres rund um den Tauchsport. Dir brennt auch eine Frage unter den Nägeln, irgendwas, was du als Taucher wissen willst? Dann schreib mir doch gerne eine Nachricht oder stelle deine Frage zum Stichwort Tauchmedizin direkt im Kontaktformular.
Was Taucher über Tauchmedizin wissen und worauf Menschen mit Behinderung beim Tauchsport achten sollten, findest du in den Blogbeiträgen, die ich bereits darüber geschrieben habe. Zu allen Artikeln über Tauchmedizin kommst du ganz einfach, wenn du auf den Button "Tauchmedizin Beiträge" klickst.
Was tun bei einem Tauchunfall? Sind Tauchschüler eigentlich beim Tauchkurs versichert? Wer bezahlt den Rücktransport bei einem Tauchunfall im Urlaub? Antworten findest du hier im Beitrag.
Tauchen ist ein wunderbarer Sport. Aber eben auch ein Sport mit Risiken. Wie du mit diesen umgehst, lernst du im Tauchkurs. Gesundheitliche Risiken hingegen solltest du von vornherein ausschließen. Die Tauchtauglichkeits-Untersuchung bei einem zertifizierten Taucherarzt sollte daher selbstverständlich sein – deiner Gesundheit zuliebe! Außerdem hast du ja unter Wasser auch eine Verantwortung deinen Mittauchern gegenüber. Bringst du dich in Gefahr, ziehst du deinen Buddy unmittelbar auch mit hinein. Tauche also nur, wenn du grundsätzlich gesundheitlich dazu in der Lage bist. Und niemand kann das besser beurteilen als ein Taucharzt – ein guter Taucharzt.
Das soll nicht heißen, dass du bei jeder Erkältung zum Taucharzt musst. Wenn du akut krank bist, ist Tauchen ohnehin tabu. Bei der Tauchtauglichkeits-Untersuchung geht es darum, inwieweit dein körperliche – und auch dien geistiger – Zustand es überhaupt erlauben, zu tauchen. Oder unter bestimmten Umständen zu tauchen, etwa mit einem oder mehreren extra ausgebildeten Handicap-Tauchlehrern oder begrenzt auf eine gewisse Tauchtiefe. All das legt der Taucharzt fest und stellt dir die entsprechende Tauchtauglichkeit aus – oder eben nicht.
Um Tauchunfällen vorzubeugen, sind regelmäßige medizinische Kontrollen empfohlen oder auch vorgeschrieben. Wie oft du die TTU wiederholen musst, hängt zum einen davon ab, wie alt du bist. Zum anderen aber auch von veränderten Umständen, etwa nach einer Covid-Erkrankung oder anderen Krankheiten, die seit deiner letzten TTU hinzugekommen sind. Die Gesellschaft für Tauch- und Überdruckmedizin (GTÜM) empfiehlt die Untersuchung:
Manche Tauchbasen verlangen eine TTU, die nicht älter als 12 oder 24 Monate ist – unabhängig von deinem Lebensalter. Andere nehmen es nicht so genau und lassen dich einfach nur eine Gesundheitserklärung unterschreiben mit dem Hinweis, überall ein „Nein“ anzukreuzen. Aber das ist nicht meine Welt bzw. meine Vorstellung von sicherem Tauchen, egal ob mit oder ohne Behinderung. Mal abgesehen davon, dass du damit nicht nur die Tauchbasis und dich selbst betrügst, sondern im Falle der Fälle auch deine Tauchversicherung.
Was viele gar nicht wissen oder wissen wollen: Nach einer Infektion mit SARS-CoV2 erlischt erstmal die aktuelle Tauchtauglichkeit. Und das nicht ohne Grund! Worauf du nach Corona achten musst und wie bzw. wann du deine Tauchtauglichkeit wiedererlangen kannst, habe ich dir in einem extra Beitrag zusammengefasst. Klicke einfach auf den Button, dann kommst du direkt zum Beitrag über die TTU nach einer Corona-Infektion.
Zum Thema Tauchtauglichkeit habe ich ein spannendes Interview mit Prof. Dr. med. Andreas Koch geführt. Der Internist und Sportmediziner leitet die Sektion Maritime Medizin am Institut für Experimentelle Medizin an der Uni Kiel. Außerdem ist er Vorstandmitglied der GTÜM - der ideale Gesprächspartner also rund um die Tauchtauglichkeit und die Suche nach qualifizierten Taucherärzten. Aber lies doch einfach selbst:
Die Frage stellt sich eigentlich gar nicht. Wenn dein Arzt dir nicht bescheinigt, dass du tauchtauglich bist, dann bist du nicht tauchtauglich. Warum nicht, solltest du beim Arztgespräch erfahren - und auch, was du tun kannst oder musst, damit du deine Tauchtauglichkeit (wieder-)erlangst. So gibt es nach einer Covid-19-Erkrankung auch genaue Empfehlungen der GTÜM, die du hier nachlesen kannst.
Nein, für alle Taucher gelten die selben Voraussetzungen, um eine uneingeschränkte TTU zu erhalten. Möglicherweise müssen Untersuchungen entsprechend adaptiert werden, etwa das Belastungs-EKG, das ab dem 40. Lebensjahr fester Bestandteil jeder TTU ist. Taucher mit Gehbehinderung sollten schon vorab nachfragen, ob als Alternative zum Fahrrad-Ergometer ein Handbike-Ergometer zur Verfügung steht.
Je nach Behinderung und/oder dem Untersuchungsergebnis bescheinigt der Taucherarzt eine eingeschränkte Tauchtauglichkeit aus, z.B. eine Tiefenbegrenzung oder die Pflicht zusätzlicher, zertifizierter Behinderten-Tauchbegleiter. Über die Einstufung in Level A-B-C beim Behindertentauchen kannst du meinen Beitrag unter dem Menüpunkt "Tauchkurse" nachlesen. Oder auf den Button klicken.
Trifft das alles auf dich zu, dann kannst du auch mit Handicap deinen Tauchschein regulär machen. Als Nichtschwimmer mit Handicap kannst du deinen Tauchschein bei speziell ausgebildeten Tauchlehrern für adaptives Tauchen machen. Hier findest du eine Übersicht über Tauchschulen, die das anbieten:
Als "Barotrauma" werden alle Schädigungen und Funktionsstörungen des Körpers bezeichnet, die durch physikalische Druckdifferenzen bedingt sind. Barotraumen können in allen gasgefüllten Hohlräumen auftreten, die ganz oder teilweise vom Körper gebildet werden. Nachfolgend gehe ich auf das Thema "Tauchen trotz Erkältung" ein, beschränke mich daher hier auf das Barotrauma in den Nasennebenhöhlen. Mögliche Barotraumata betreffen z.B. auch Ohren, Lunge, Haut, Zähne oder Magen-Darm-Trakt. Tiefergehende, medizinische Infos dazu findest du hier auf der Seite der GTÜM.
Alle Nasennebenhöhlen haben eine ständig geöffnete, knöcherne Verbindung zum Nasenraum.
Nasennebenhöhlen und Verbindungsgänge sind mit Schleimhaut ausgekleidet. Bei Veränderungen des Umgebungsdrucks erfolgt der Druckausgleich in den Nasennebenhöhlen unter Normalbedingungen automatisch. Kommt es zu einem Verschluss des Verbindungsganges, z.B. im Rahmen einer Erkältung oder Allergie wie Heuschnupfen, so kommt es bei Erhöhung des Umgebungsdrucks innerhalb der Nasennebenhöhle zu einem relativen Unterdruck. Dieser Unterdruck bewirkt eine Schwellung der Schleimhaut.
Reicht die Volumenverkleinerung der Höhle durch die angeschwollene Schleimhaut nicht aus, um einen Druckausgleich in der Nasennebenhöhle zu erreichen, so kann es zur Einblutung in der Nasennebenhöhle kommen, bis der Druckausgleich hergestellt ist.
Sinkt der Umgebungsdruck, so herrscht in der Nasennebenhöhle ggf. aufgrund der Schleimhautschwellung und der Einblutung ein relativer Überdruck. Durch den Überdruck in der Nasennebenhöhle kommt es meistens zu einer Überwindung der Schleimhautblockade mit anschließendem Druckausgleich. Dabei kann das aus der Nasennebenhöhle austretende Blut auch ein kurzfristiges Nasenbluten bewirken. (Quelle: GTÜM)
Hey, ich bin Nicole
Meine Leidenschaft: Tauchen. Mein Job: Schreiben. Mein Handicap: Multiple Sklerose. Meine Mission: Dem Tauchen mit Handicap Auftrieb verschaffen und Menschen mit und ohne Behinderung inspirieren, das zu tun, wofür sie „brennen“!