Es ist angerichtet... oder vielmehr vorbereitet. Im August bin ich kurzfristig nach Ägypten gereist, um Tanja zu treffen, die Mitinhaberin von MenaDive beim Hotel MenaVille in Safaga. Wir sind gemeinsam abgetaucht und haben einiges besprochen, um eben dort gemeinsam mit der Crew vor Ort das Handicaptauchen anzubieten. Und natürlich mit mir an einigen fixen Terminen, wo ich dann selbst auch da sein werde. Ich hatte die Gelegenheit, die Tauchbasis noch besser kennenzulernen, insbesondere auch die Mitarbeiter, das Hausriff und die Gegebenheiten vor Ort, inwieweit sie für das Tauchen mit Handicap geeignet sind. Lies hier von meinen Eindrücken....
Hausriff MenaDive - für Taucher mit Handicap
Erster Tag im MenaDive, Checkdive mit ..... Für mich ein grandios gutes Zeichen, dass er sich so viel Zeit nimmt, bereits für den Buddy-Check vorm Tauchgang. Das macht Sinn, denn wenn jetzt etwas mit der Tauchausrüstung nicht passt, verkürzt das automatisch deinen Tauchgang später. Lieber am Anfang die Zeit investieren, dann kannst du in Ruhe entspannt deine folgenden Tauchgänge genießen. Ist also ganz meine Welt, ich bin sehr zufrieden. Ich zeige ihm direkt beim Einstieg ins Hausriff, dass ich die erforderlichen Übungen beherrsche, wir müssen tatsächlich noch etwas Blei nachlegen und schon nach wenigen Minuten schweben wir gemeinsam durchs glasklare Türkis.
Taucher
brauchen
saubere
Luft
okay
Den Buddy-Check solltest du immer ernst nehmen. Mach dich dabei mit der Tauchausrüstung deines Buddys vertraut und checke selbst, ob dein Equipment komplett und voll funktionsfähig ist.
Tauchenlernen ohne Barrieren
Ich bin positiv überrascht. Das kleine, feine Hausriff beim MenaDive ist total einfach zu betauchen, kleinere bunte bewachsene Korallenblöcke und dazwischen genug Platz für Übungen, ohne die Natur zu beeinträchtigen. Ideal also für Kurse, auch für Tauchschüler mit Handicap. Unsere maximale Tauchtiefe war mit 9 Metern aus meiner Sicht ideal für die Freiwasser-Übungen im Open-Water-Dive-Kurs, für die ersten Übungen reicht es, näher am Einstieg zu bleiben. A propos Einstieg: Ja, es gibt zwei Stufen zu überwinden, aber diese können wir für gehbehinderte Tauchschüler und Taucher gemeinsam mit helfenden Händen überwinden.
Meine Meinung: Check-Dive - wirklich nötig?
Wenn du irgendwo abtauchst, wo du zuvor noch nicht warst, mit einer Tauchbasis, die dich nicht kennt, ist ein sogenannter Check-Dive manchmal obligatorisch, immer jedoch sehr sinnvoll. Denn so kann der Professional vor Ort mit seiner Erfahrung schnell feststellen, wie geübt du bist, welche Tauchgänge dir zuzutrauen sind. Und umgekehrt hast du als Taucher die Chance, unter professioneller Begleitung entweder dein Leih-Equipment oder deine eigene, neue Tauchausrüstung erstmal anzutesten oder auch in Vergessenheit geratenes Taucherwissen aufzufrischen. Es schadet außerdem nie, die grundlegenden Übungen einfach mal kurz zu wiederholen, etwa die Maske auszublasen und den Atemregler unter Wasser wiederzuerlangen. Es geht bei bereits brevetierten Tauchern nicht darum, sie zu überprüfen, ob sie das gut oder weniger geübt machen. Es geht einfach nur darum, jederzeit sicher zu tauchen. Dabei hilft es sehr, dass diese Sachen "sitzen". Außerdem kannst du einen Check-Dive auch immer dazu nutzen, dem Guide Fragen zustellen, falls du selbst in einer Sache unsicher oder ungeübt bist. Dafür ist er da, dafür zahlst du ja in der Regel auch deinen Obulus.
Ich weiß, dass manche Taucher:innen etwas rumnörgeln, dass sie keine Lust auf einen Check-Dive haben. Denk einfach daran, dass es zu deiner Sicherheit ist - und nicht bloß, damit die Tauchbasis an dir Geld verdient. Für mich persönlich gilt immer: Safety first! Und dazu gehört es eben auch, erstmal vorsichtig anzutesten, bevor ich in ungewohnter Umgebung, mit ungewohntem Equipment, nach Krankheit oder längerer Pause abtauche.
Tauchenlernen mit Handicap im MenaDive
Mein Fazit: Ich habe selten einen so intensiven Check-Dive gemacht, zugleich haben wir einen schönen, ausgiebigen Tauchgang durchs gesamte Hausriff erlebt und viel mehr gesehen, als ich erwartet hatte. Helfende Hände von der Tauchbasis bis zum xy Meter entfernten Einstieg ins sehr flach abfallende Wasser sind ausreichend vorhanden. Tauchenlernen für Menschen mit Behinderung im MenaDive - funktioniert!
Starten wir gemeinsam durch? Ich plane, im kommenden Jahr, wahrscheinlich im Mai, vor Ort für euch da zu sein, um gemeinsam mit den Ausbildern vor Ort Interessenten mit Behinderung Tauchkurse zu ermöglichen. Mai ist eine gute Zeit, rund um die Ferien, Feiertage und dann, wenn das Rote Meer schon angenehme Temperaturen hat, damit ihr bei den Übungen im Kurs nicht friert. Und es ist genügen Vorlauf, damit auch ihr euren Urlaub so planen könnt und wir vorab gemeinsam Zeit haben, alles Weitere, besondere Anforderungen für besondere Bedürfnisse, Tauchtauglichkeit etc. zu besprechen.
Ich freue mich auf eure Anfragen,
Eure
Nicole
TAuchen in Safaga mit MenaDive - ein paar Eindrücke
Fotos: N. Kraß, Ausrüstung: #DYNAMICNORD
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