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PADI Adaptive Diving Week

Handicaptauchen - es tut sich was

Endlich rückt das Tauchen mit Handicap aus seiner Nische heraus, wenn auch nur in kleinen Schritten. Fragen wie "Echt, man kann auch mit Behinderung tauchen?" sollte es eigentlich längst nicht mehr geben. Es gibt sie aber noch. Und daher freut es mich, dass PADI die Adaptive Diving Week ins Leben gerufen hat. Sie findet zum allerersten Mal überhaupt statt, und zwar in der 1. Dezemberwoche. Nun muss man wissen, dass PADI ein großer Tauchverband ist, der in erster Linie natürlich Geld verdienen will. Woher nun also die Motivation rührt, das Handicaptauchen zu pushen.... bleibt Spekulation. Mir ist es wuscht, Hauptsache, es tut sich was. Denn nur so kann Inklusion beim Tauchsport gelingen: Indem wir gemeinsam das Bewusstsein schaffen, dass jeder, der das möchte, tauchen bzw. tauchen lernen kann. Und indem sich mehr Tauchcenter und Tauchlehrer überhaupt für Taucher mit Handicap öffnen!


Nachfolgend habe ich euch zusammengestellt, was PADI selbst über das Handicaptauchen schreibt. Der Begriff "Adaptives Tauchen" heißt übersetzt "angepasstes Tauchen". Für mich ist das die ideale Bezeichnung, denn schließlich geht es beim Tauchen mit Behinderung genau darum, nämlich - je nach Art der Behinderung - Ausrüstung, Zugang ins Wasser, Anzahl der Begleiter, Dauer, Art und Tiefe des Tauchgangs etc. anzupassen. Angepasstes Tauchen, das sollte eigentlich immer für alle Tauchende gelten.

PADI Adpative Dive Week: 1.-7. Dezember 2024

PADI: "Unsere Meere bedeuten für Millionen von Menschen auf der ganzen Welt Zugehörigkeit, Gesundheit und Abenteuer. Für viele Menschen sind sie aber auch aufgrund körperlicher oder geistiger Hürden unerreichbar. PADI setzt sich dafür ein, diese Hürden zu überwinden und Menschen trotz eingeschränkter Fähigkeiten die Erkundung und den Schutz unserer Meere zu ermöglichen. Als weiteren Schritt auf diesem Weg ruft PADI die PADI Adaptive Diving Week ins Leben, die vom 1. bis 7. Dezember 2024 stattfinden wird. In dieser Woche wird das Engagement der PADI Dive Center, Tauchresorts und Professionals für barrierefreies Tauchen, für die Inklusion und für das Eröffnen lebensbereichernder Erfahrungen beim Tauchen gefeiert."

Die Bedeutung des adaptiven Tauchens

Weltweit ist jeder sechste Mensch – etwa 1,3 Milliarden Menschen – in irgendeiner Form behindert. Für viele von ihnen ist der Zugang zu Aktivitäten wie Tauchen und Freitauchen, die für andere selbstverständlich sind, durch physische oder psychische Hürden eingeschränkt. Dabei können diese Aktivitäten zu Genesung, mehr Selbstbestimmung und persönlichem Wachstum beitragen. „Tauchen hat mein Leben verändert: von ‚Nein, das kannst du nicht‘ zu ‚Ja, du kannst das‘, wenn du die Möglichkeit hast“, sagt Fraser Bathgate, Global Adaptive Techniques Coordinator für PADI Worldwide. „Im Wasser habe ich eine Freiheit, die mir an Land verwehrt bleibt – eine dynamische 360-Grad-Beweglichkeit, die ich im Rollstuhl nicht habe.“

 

PADI wurde mit der Überzeugung gegründet, dass die Meere für alle zugänglich sein sollten. Alle, die die Sicherheitsvoraussetzungen erfüllen, sind willkommen. „Dieser integrative Ansatz ist mehr als ein Gedanke. Er ist tief in PADI's Ausbildungsprogrammen und in der globalen Tauchgemeinschaft verwurzelt“, sagt Katie Thompson, Senior Director of Environment and Sustainability bei PADI Worldwide. „Dadurch wurde es Menschen mit unterschiedlichen Fähigkeiten ermöglicht, die Freuden und Vorteile des Tauchens zu erleben, bei dem das Meer nicht nur ein Ort für Erholung ist, sondern auch ein Raum für emotionale und körperliche Genesung.“

„Im Wasser habe ich eine Freiheit, die mir an Land verwehrt bleibt – eine dynamische 360-Grad-Beweglichkeit, die ich im Rollstuhl nicht habe.“

Fraser Bathgate, Global Adaptive Techniques Coordinator für PADI Worldwide

Foto: PADI

Inklusion weiterführen

PADI hat zwei Kurse entwickelt, um den Blick auf individuelle Fähigkeiten zu schärfen und adaptive Lehrtechniken weiterzuentwickeln, die bei der Ausbildung und beim Tauchen mit körperlich und geistig behinderten Menschen helfen können. Dabei wird vermittelt, die Ausbildung auf die Bedürfnisse jedes einzelnen Tauchers abzustimmen. „Alle PADI Kurse können adaptiert werden,“ sagt Eric Albinsson, PADI Instructor Development & Training Executive. „Es spielt keine Rolle, ob ein Tauchschüler sichtbare oder nicht sichtbare körperliche oder geistige Einschränkungen hat. Jeder braucht in gewissem Maße adaptive Techniken.“

 

2017 führte PADI den Specialty Kurs Adaptive Techniques für Divemaster und Tauchlehrer ein, um deren Bewusstsein für die individuellen Fähigkeiten der Tauchschüler zu schärfen. Ziel ist es, allen, die unsere Meere tauchend erkunden möchten, dies ungefährdet zu ermöglichen. Hand in Hand mit dem Specialty Kurs Adaptive Techniques für die Pros geht der Adaptive Support Diver Kurs. Tauchende erlernen dabei Fertigkeiten, ihren Tauchbuddy mit Handicap effektiv zu unterstützen. Alle brevetierten Taucher, die mindestens 15 Jahre alt sind und über eine aktuelle HLW- und Erste-Hilfe-Ausbildung verfügen, können sich für den Adaptive Support Diver Kurs anmelden. Weitere Infos zu beiden Adaptive Kursen findest du hier 

PADI Adaptive Services Einrichtungen: Barrierefreiheit mit hohen Standards

Im Jahr 2023 führte PADI eine neue Initiative ein, um die Inklusion innerhalb der Tauchgemeinschaft weiter voranzutreiben: die Auszeichnung zur PADI Adaptive Diving Facility. Diese Auszeichnung wird an ausgewählte PADI Dive Center & Resorts vergeben, die sich in besonderer Weise für die Bereitstellung von adaptiven Dienstleistungen und Infrastrukturen für Tauchende mit HAndicap einsetzen. Dazu gehört, dass das Personal speziell in adaptiven Tauchtechniken geschult ist, besondere Ausbildung für Taucher mit Behinderungen anbietet und Barrierefreiheit in Verkaufsräumen, Klassenzimmern, Pools und auf Booten gewährleistet. PADI Adaptive Diving Facilitiys zeichnen sich durch ihr besonderes Engagement aus, dass Taucher unterschiedlichster Fähigkeiten am Tauchen teilnehmen können. Heute gibt es weltweit mehr als 50 PADI Adaptive Services Facilities und die Anzahl steigt! Jede dieser Einrichtungen trägt die Inklusion mit einladenden und zugänglichen Angeboten ein Stück weiter in die Welt und in die Gesellschaft.

Die erste PADI Adaptive Diving Week

Die PADI Adaptive Diving Week soll bewusst machen, welchen Einfluss das Tauchen auf die weltweite Gemeinschaft von Tauchern mit Behinderungen hat. Von der Veränderung individueller Lebenswege bis hin zur Entwicklung von Branchenstandards bereiten adaptive Tauchtechniken neues Terrain für Inklusion und Teilhabe im Tauchsport. Mit der Adaptive Diving Week sollen Tauchende gefeiert werden, die Hürden überwunden haben, um die Meere zu erkunden und die engagierten Tauchprofis, mit deren Hilfe dies möglich gemacht wurde.

 

Tauchprofis können die Gelegenheit nutzen, mehr über Möglichkeiten zu erfahren, wie sie adaptive Praktiken in ihre Kurse aufnehmen können. „Für die PADI Adaptive Diving Week wünschen wir uns denselben Erfolg, den wir mit dem PADI Women’s Dive Day erleben. Er wurde 2015 ins Leben gerufen, um die Beteiligung von Frauen im Tauchsport zu erhöhen, Inklusion zu fördern und die Geschlechterkluft zu schließen“, berichtet Katie Thompson. „Wir haben erkannt, dass der Einfluss von PADI entscheidend zum Abbau von Hürden beitragen kann. Jetzt wollen wir dies nutzen, um die Tauchbranche zu stärken und inklusiver zu gestalten. Wir möchten die Unterwasserwelt für alle zugänglich machen, die sie schützen und erkunden wollen.“

 

"Die PADI Adaptive Diving Week, eine wichtige Initiative im Rahmen von PADIs Pillar of Change Mensch & Menschlichkeit, stellt die laufenden Bemühungen für mehr Inklusion im Tauchsport ins Rampenlicht. Als weltweit größtes Netzwerk von Unterwasserenthusiasten fördern wir die Vielfalt der Tauchgemeinschaft und setzen uns für neue Wege ein, die allen ermöglichen, die wohltuende Kraft der Meere zu erleben", heißt es bei PADI.

Lerne auch DU adaptive Tauchtechniken - mit mir

Um selbst künftig alle PADI Adaptive Kurse anbieten zu können, werde auch ich Adaptive Speciality Instructor, das letzte Tüpfelchen, das mir als Tauchlehrerin bislang noch fehlt. Passender könnte es kaum sein, denn die Ausbildung bringen wir während der Adaptive Dive Week zum Abschluss. Dann biete ich euch auch die Kurse "PADI Adaptive Support" und für die Pros unter euch den PADI Adaptive Techniques Course" an. 

 

Ich freue mich auf eure Anfragen,

 

Eure

Nicole

Quelle: PADI; Fotos: PADI

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